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In Wichteltür

Advent vor der Wichteltür

Dort in dem Winkel neben der Eingangstür im Erdgeschoss hat unser Tomte eins seiner Wichteltürchen (HIER gibt`s einen älteren Blogbeitrag zur Wichteltür) und nicht nur das – Tomtes Plätzchen verändert sich mit der zeit und auch mit dem Jahreslauf. Das kleine Kommödchen, das etwas weiter unten zu sehen ist, fanden wir voriges Jahr auf einem Kunsthandwerkermarkt und uns war augenblicklich klar, für wen es wie gemacht war – wir schenkten es Tomte zu Weihnachten! Manchmal legt Tomte seitdem kleine Sächelchen oder winzige Briefchen in die Schublade. Letzte Woche lag ein Zettelchen drin, auf dem geschrieben stand, dass wir in diesem Jahr keinen Adventskalender bräuchten, weil er sich darum kümmern wollte. Außerdem antwortete Tomte noch auf die Frage der Buben (sie stecken ihm abends oft kleine Briefe in seinen Postkasten neben seiner Zwergentür), ob er denn auch einen Nachnamen hätte – sein letztes Briefchen endete mit „Euer Tomte – Herr Nüsse„. Soso, Herr Nüsse also (vielleicht verrate ich irgendwann einmal, woher dieser Name stammt). Ja, und so blieben unsere Adventssäckchen in diesem Jahr in der Weihnachtskiste und wir warteten gespannt wie ein Flitzebogen auf den Beginn der Adventszeit. Am Abend zuvor bereiteten wir auch eine Überraschung für Herrn Nüsse vor, er sollte auch einen Adventskalender bekommen – wir stellten dem Wicht heimlichstillundleise vor dem Schlafengehen unsere selbst gemachte Adventsspirale mit den kleinen Eichelkerzchen vor seine Türe. Das allererste Kerzchen zündeten wir am Morgen des 1. Dezember an und wir waren uns sicher, dass Herr Nüsse währenddessen durch`s Schlüsselloch guckte. Wichteltür, Zwergentür, Waldorf Adventsspirale

Tomtes erste Adventsüberraschung, die die Kinder am seeehr frühen Sonntagmorgen an Tomtes Plätzchen in der kleinen Schublade fanden: winzige Bienenwachskerzen, sie schimmern sogar etwas golden. Woher Herr Nüsse wohl wusste, dass uns ausgerechnet diese Kerzchen ausgegangen waren? Wir brauchten nämlich unbedingt welche für die kleinen Adventsengelchen, die eben solche Kerzchen auf ihrem Kopf tragen und bei uns nur in der Advents- und Weihnachtszeit auf dem Tisch stehen…so ein Glück aber auch! Ohje, und Herr Nüsse schaffte nicht die ganze Mahlzeit, die ihm unsere Buben abends auf sein Tellerchen legten – ein Stückchen der selbst gebackenen Pizza passte wohl nicht mehr in seinen sicher kugelrunden Wichtelbauch. Meist findet man morgens nur ein paar Krümelchen, ab und zu aber eben auch etwas mehr (neulich erwischte ich abends übrigens unsere Katze Aishe, wie sie ganz keck die Milch aus Tomtes Krug schleckte. Es kann aber natürlich auch sein, dass Herr Nüsse eine Absprache mit unseren Kätzchen hat….sie treffen sich schließlich nachts und kennen sich recht gut)

Das goldene Schneckenhaus unten brachten unsere Buben vom Martinsmarkt unserer Waldorfschule aus dem Kinderlädele für Tomte mit, das Herbstlaub ist vom Spaziergang und auch nach vielen Wochen noch so schön anzusehen, die Farben passen wunderbar zu den Bienenwachs-Eichelkerzchen

Schaut, in Tomtes Körbchen liegen zur Zeit immer ein paar Haselnüsschen aus dem Garten für sein Mäuschen – wir glauben nämlich, dass bei Herr Nüsse eines wohnt…

Wichteltür, Zwergentür, Waldorf Adventsspirale

Genau auf der anderen Seite der Wichteltür fanden die Kinder neulich nämlich in der Wand im Treppenhaus ein sehr, sehr winziges Mauseloch (schaut genau unten im Torbogen)… Es wurde gleich angemessen von den Kindern eingefasst (ein paar andere Sachen fehlen hier auf dem Bild, der Bebauungsplan unserer Jüngsten artete nämlich ein wenig aus 😉

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So, nun wisst ihr Bescheid – so sieht es momentan also vor Herr Nüsses Wichteltür aus. Und jetzt mal so ganz unter uns, ohne dass hier vier kleinegroße Öhrchen mithören, psssst: Man findet inzwischen ja allerhand fixundfertige „Zutaten“ für so ein Zwergenplätzchen, gebundene Holzstapel gibt es zu kaufen (Sachen gibt`s….sowas ist doch in wenigen Minuten aus feinen Ästchen selbst gemacht), Schubkarren, Leitern, Teppiche, Laternen mit und ohne Batterie, winziges Werkzeug usw. Sehr, sehr wenig dieses Zubehörs haben wir auch (den Postkasten beispielsweise) – ich persönlich finde aber, dass man von all diesen vorgefertigten Minidingen überhaupt nicht viel braucht, ganz im Gegenteil. Meinem Gefühl nach stört es die wichtelig natürliche Atmosphäre, wenn so viel „Maschinengemachtes“ vor so einer Wichteltür steht, zumindest dann, wenn es allzu perfekt wirkt (wenn ich solche Bilder sehe, habe ich immer das Gefühl, dass es nicht stimmig ist). Ich mag es gerne phantasievoll, bzw. kleine Schätze und Kostbarkeiten, die eigentlich gar nicht für diesen Zweck gedacht sind (Fundstücke wie die Schublade z.B. oder das handgemachte Geschirr, das ich gerade durch diese Unförmigkeit so harmonisch finde – das sind nun zwar natürlich echte Glücksgriffe, aber wenn man die Augen offen hält, begegnen sie einem früher oder später). Vieles fanden unsere Kinder ganz von alleine in ihrem Kinderzimmer – die Treppe vor der Wichteltür und auch der Tisch samt Höckerchen wurden einfach aus Fundstücken aus dem Bauklötzchenkorb gebaut und etliche andere Dinge finden sich direkt vor unseren Nasen, bzw. Füßen draußen in der Natur (man braucht sich nur zu bücken und sich die Schätze in die Jackentaschen stecken – genau so würde es Herr Nüsse schließlich auch tun). Das eine lässt sich mit den Kindern zusammen gestalten, was ich auch wichtig und schön finde, andere Heimlichkeiten stammen von mir (wie der genähte Blattteppich z.B.) und manches macht unser Tomte auch einfach selbst („räusper„). Es muss auch gar nicht von Anfang an fertig ausgestaltet sein, so ein Wichtelplätzchen darf wachsen und sich verändern – mit den Jahreszeiten z.B. Unser Wichtelplätzchen gleicht inzwischen beinahe einem Jahreszeitentisch. Ich mag es, der Phantasie freien Lauf zu lassen, gerade bei diesen besonderen Kindheitsdingen ♥
Herr Nüsse wohnt übrigens das ganze Jahr über bei uns, nicht nur im Herbst & Winter, er meldet sich aber in der Adventszeit ziemlich zuverlässig – ansonsten nur sporadisch mal.

Achso, einige fragten mich nach unserem diesjährigen Adventskranz – bei uns steht wieder die alte gusseiserne Backschale (vom Flohmarkt) auf dem Tisch (zwischendurch auch mal auf der Kommode) mit vier Apfellichtern, die uns ganz sehr an`s Adventsgärtchen früher im Waldorfkindergarten erinnern ♥

Die Bienenwachskerzen, die ich immer bei unserem Bioland-Imker im Ort kaufe, stecken im passenden Stoffbeutelchen, das ich vor einigen Jahren extra hierfür genäht habe.

Herzliche Dezembergrüße,

Michèle ♥