Letztes Jahr lief mir eine Adventsspirale im Deko-Hus über den Weg, allerdings war die Adventszeit längst vorbei. Ich komme meist erst recht spät in Weihnachtsstimmung und mache mir selten schon im Herbst Gedanken zum Advent. Man muss sich doch schließlich erst einmal mit einem weinenden Auge vom Sommer verabschieden und sich dann von ganzem Herzen ausgiebig an all den raschelnden bunten Blättern unter den Füßen und an denen, die man im Herbstrausch im ganzen Haus verteilt, auf Kommoden, Tischen und Fenstersimsen, erfreuen. Und an den Igeln im Garten, die endlich wieder zu Besuch kommen. Und an den glänzenden Kastanien, leuchtend roten Hagebutten und köstlichen Nüssen ums Haus. Und natürlich an den Herbstgeburtstagen in unserer Familie. Und dann leuchten auch schon die Laternen und kaum verschnauft man dann einmal kurz, steht ganz plötzlich der Advent vor der Tür. Die letzten Jahre schaffte ich es am Abend vor dem 1. Dezember gerade noch , unseren gemeinsamen Adventskalender an den dicken Ast am Wohnzimmerfenster zu hängen. Naja, in diesem Jahr kam mir die hübsche Adventspiralenidee jedenfalls zum Glück rechtzeitig wieder in den Sinn, aber auch nur deshalb, weil uns im Spätsommer (übrigens mitten in Berlin) auf dem Parkplatz vor dem Haus unserer Tochter unglaublich viele Eichelhütchen vor die Füße fielen und mir beim Einheimseln derer in all unsere Kleider-, Jacken- und Hosentaschen sozusagen die Weihnachtsöhren ganz leise läuteten und sonnenklar war, dass wir aus den braunen Käppchen wie jedes Jahr Eichelkerzchen machen werden!!!! Ja, und so kam eins zum anderen…nämlich Eichelkerzchen zur Adventsspirale!
Statt aus Salzteig (wie im Fundstück beim Deko-Hus), formten wir die Schnirkelschnecke aus lufttrocknender Modelliermasse, von der ich noch einen Rest hatte und verniedlichten unsere Adventsspirale mit unseren winzig kleinen Eichelkerzchen (die auch im ein oder anderen meiner Bücher auftauchen), ein bisschen Glitzer und Sternchen außen herum und die Mitte der Spirale füllten wir mit etwas Moos aus dem Wald, sodass die Kerze, die wir in die etwas enger geschlungene Schneckenmitte steckten, sicheren Halt findet und zugleich tropfendes Wachs auffängt. In die 23 mit dem Daumen gedrückten Mulden, betteten wir in die noch feuchte und modellierbare Rolle unsere Eichelhütchenkerzchen. Die Adventsspirale wird bei uns wohl auf dem Esstisch stehen, für den Jahreszeitentisch wäre sie aber natürlich auch sehr schön! Ab dem 1. Dezember zünden wir jeden Morgen ein Kerzchen nach dem anderen an, das kleine Licht wandert von außen nach innen (und erinnert uns hoffentlich daran, dass wir es ihm gleichtun könnten), bis uns am 24. Dezember die Christbaumkerze in`s Gesicht und in die Herzen strahlt. Ach, das wird sicher schön!
Das wird benötigt:
- 1 Packung lufttrocknende weiße Modelliermasse (→ in meiner Packung war ursprünglich 1 kg Modelliermasse, davon hatte ich noch einen Rest von ca. 500 g und auch davon blieb wieder etwas übrig
- 23 möglichst große Eichelhütchen (Roteiche)
- Bienenwachs, bzw. eignen sich natürlich auch Reste von Bienenwachskerzen
- hitzebeständiges Gefäß (z.B. ein Becherglas aus dem Laborbedarf, ein Sahnekännchen aus Porzellan oder ein kleines Weckglas geht aber auch)
- 23 kurze Dochte mit Füßchen (z.B. solche, die für Teelichter angeboten werden)
- etwas Moos
- 1 Christbaumkerze
- große Holzscheibe (ca. 20-30 cm im Durchmesser), alternativ flacher Teller
- Schale mit Sägemehl, Sand, Erde o.ä.
- Goldsternchen und/oder Glitzer
Anleitung:
- Das Bienenwachs in einem feuerfesten kleinen Behälter im Wasserbad schmelzen (das Bienenwachs dafür z.B. in ein kleines Marmeladenglas geben, dieses wiederum ins Wasserbad stellen).
- Eine flache Schale mit Sägespäne, Sand o.ä. füllen
- Die Eichelhütchen möglichst waagrecht in die gefüllte Schale setzen
- Den Doch mittig im Eichelhütchen platziere
- Vorsichtig das flüssige Wachs einfüllen und auskühlen lassen
Vorsicht: Das flüssige Wachs ist sehr heiß!
Anleitung Spirale:
Aus gut durchgekneteter Modelliermasse oder Ton wird nun eine lange Rolle geformt. Unsere hat einen ungefähren Durchmesser von 3-4 cm und ist ca. 80 cm lang (die 23 Eichelkerzchen sollten jedenfalls gut Platz darauf finden). Die Rolle auf einer Holzscheibe (alternativ flacher Teller) zu einer Spirale (Schnecke) legen, das innen liegende Ende darf relativ eng gerollt werden. In diese Mitte soll später etwas Moos und eine Christbaumkerze passen, ggf. also mit Hilfe des Daumens , einer Kerze o.ä. entsprechend Platz schaffen. Auf den übrigen Teil der Spirale gleichmäßig verteilt 23 Mulden drücken, bzw. an die entsprechenden Stellen gleich die Eichelkerzchen in den Ton zu drücken (ich werkelte dabei einfach nach Augenmaß, man kann die Spirale natürlich auch ausmessen, in Abschnitte einteilen und die Stellen kennzeichnen, bevor man eben dort kleine Mulden macht). Die Spirale muss nun einige Tage trocknen (bzw. je nach Material). In die Mitte etwas Moos drücken und eine Kerze hinein stellen. Wer mag, kann auf dem Holzbrett etwas Goldglitzer und /oder kleine goldene Sternchen verteilen, damit es bei Kerzenschein hübsch glitzert und funkelt.
Man glaubt es kaum, aber diese winzigen Eichelkerzchen können je nach Größe bis zu 20 Minuten lang leuchten, sodass z.B. Zeit für ein Weihnachtslied, für einen Spruch, eine kurze Geschichte oder einfach nur zum Staunen und Freuen bleibt. Die bereits abgebrannten Eichelkerzen können entweder in den Mulden liegen bleiben oder man nimmt diese nach und nach heraus und ersetzt sie nach und nach mit einem goldenen Sternchen, einem kleinen Edelstein, mit einer Murmel, einem kleinen Zapfen,…
Tipps:
- Statt den Eichelkerzchen kann eine (leere) Walnussschalenwiege nach innen wandern, am 24. Dezember liegt dann das kleine Jesuskind in der Wiege.
- Die Wiege mit dem Christkind kann am 24. Dezember auch statt der Kerze in die Mitte der Adventsspirale
- Wer auf dem Weg gerne Kerzen hätte, die etwas länger leuchten, nimmt statt den Eichelkerzen einfach Geburtstagskerzen/Christbaumkerzen
Wie man sieht, ist auch unsere alljährliche Zauberstreichholzschachtelmanufaktur wieder in Betrieb (lieben Dank an das Magazin Land & Berge, das seit Jahren immer mal wieder Bildergeschichten von mir veröffentlicht):
Seit Kindergartentagen unserer beiden Großen gestalten wir unermüdlich diese hübschen Streichholzschachteln, sie erinnern mich sehr an diese besondere Zeit, an all die Feste in unserem heimeligen Waldorfkindergarten, an die vielen leuchtenden Kerzen und Äuglein der Kinder…. Ich mag diese Streichholzschachteln aber auch deshalb so gerne, weil sie ziemlich praktisch sind. Nach dem Anzünden einer Kerze hält man ja immer das abgebrannte Streichholz in der Hand und damit man es nicht irgendwo schnell zwischenlagern oder zum Abfalleimer laufen muss, hat es in diesem Schächtelchen Platz an Ort und Stelle! Es liegen, bzw. kleben nämlich einfach zwei Streichholzschachteln aufeinander. Aus dem unteren Fach werden zunächst einmal die Streichhölzer heraus genommen, sodass dieses Fach (zumindest anfangs) leer ist (die heraus genommenen Streichhölzer können später in das obere Fach gelegt werden, wenn die Streichhölzer dort aufgebraucht sind). Zum Anzünden nimmt man also ein Streichholz aus dem oberen und legt das benutzte nach Gebrauch einfach in das untere.
So eine Streichholzschachtel ist kinderleicht und schnell gemacht (vor drei Jahren gab`s sogar schon einmal einen eigenen Beitrag dazu), man benötigt:
- zwei gleich große Streichholzschachteln
- mit Aquarellfarbe bemaltes Papier (wir lieben die Aquarellfarben von Stockmar sehr, auch für allerlei andere Ideen)
- vielleicht noch ein paar Goldsternchen zur Weihnachtszeit (mit einem Goldstift gemalte Sternchen sind auch hübsch, wie es in meinem mein ältereen Beitrag aus dem Jahr 2016 zu sehen ist)
- Kleber
- Schere
Anleitung:
Zwei Streichholzschachteln aufeinander kleben und während dem Trocknen etwas beschweren (z.B. mit einem Buch). Aus dem vollständig getrockneten Aquarellpapier (am schönsten sieht es aus, wenn es mit mind. zwei Farben in Nass-in-Nass-Technik vollflächig bemalt wird – davon haben wir meist reichlich Vorrat zu Hause, teilweise noch aus dem Kindergarten) wird ein Streifen ausgeschnitten, der so bemessen ist, dass er genau um drei Seiten der beiden aufeinander geklebten Streichholzschachteln herum passt (→ lediglich eine Seite zum Anzünden bleibt frei). Die obere Seite der Schachtel kann z.B. noch mit goldenen Sternchen beklebt oder bemalt werden.
Novembergrüße,
Michèle ♥
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