… eigentlich Walnussallerlei
Neulich zu Erntedank dachte ich, wir nehmen diesen Tag zum Anlass und ernten nochmal eine Schürze voll frisch gefallener Walnüsse, dazu eine Handvoll grüne Walnussschalen und einen Arm voller Walnusslaub, um aus all dem ein ganz spezielles Süppchen zu kochen.
Unsere Zwillingsbuben stricken bald Strümpfe im Handarbeitsunterricht (bin so dankbar, dass es sowas an der Waldorfschule gibt) – das Sockengarn wollten wir nicht nur in einem Sud aus Walnussallerlei natürlich färben, sondern zum Teil auch mit Zwiebelschalen, die wir die vergangenen Monate sammelten.
In unserer Küche dampfte es deshalb Anfang Oktober aus zwei großen Töpfen. Die Sockenwolle sollte zweifarbig werden – ich stellte mir einen sonnigen Gelbton durch die Zwiebelschalen vor und dazu das warme Braun der Walnuss. Wir begannen mit der helleren Zwiebelschalenfärbung…
Schon beim vorsichtigen Umrühren der Wolle im Farbbad machte mein Herz einen Freudenhopser und ich war mir nicht mehr so sicher, ob wir die Wolle anschließend wirklich noch zum Teil mit den Walnüssen färben sollten.
Schnick-Schnack-Schnuck – wir gingen einen Kompromiss ein: Die Wolle für die Strümpfe sollte bleiben wie sie war, nur das Ende des Strangs vom etwas dickeren Schäfchenwoll-Garn hängten wir noch in die Färbeflotte aus Walnussallerlei:
An den drei Strängen Sockengarn, die ausschließloch im Zwiebelschalen-Farbbad lagen, kann ich mich nun wirklich kaum satt sehen. Die Farben sind eine Wonne, sie leuchten einem direkt ins Herz – das reinste Herbstgold und ich kann`s kaum erwarten, bis meine Kinder endlich anfangen, ihre Socken mit dieser Wolle zu stricken. Zum Glück sind`s drei Wollstränge Herbstgold – ich dachte mir, dass wir vielleicht demnächst nachmittags zu dritt mit Stricknadeln in den Händen auf dem Sofa sitzen, nebenbei ein bisschen Tee trinken und ein Schwätzchen halten könnten.
Ach: Meinen Buben gefällt die Wolle übrigens auch, sie strahlten beim Blick in den Topf fast genauso wie es heraus strahlte!
Nachdem ich das Bild meines mit Zwiebelschalen gefärbten Garns auf Instagram zeigte, bekam ich viele Fragen zum Färben mit Pflanzen. Gefragt wurde ich u.a. wie lange ich schon mit Pflanzen färbe, ob und wie ich mein Färbegut vorbehandle, welche Materialien ich verwende etc. Anfangs wollte ich die Fragen direkt in diesem Blogbeitrag beantworten, habe mich nun aber entschlossen, das doch lieber in einer kleinen Pflanzenfärbe-Serie zu tun, damit es insgesamt etwas übersichtlicher bleibt. Ich hoffe, das ist in Eurem Sinn, auch wenn`s nun doch etwas mehr Zeit braucht
Herzlichst,
Michèle
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