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Zwei unserer Kinder wohnen schon seit einigen Jahren nicht mehr bei uns zu Hause, seitdem kommt es manchmal vor, dass wir ihre Geburtstage nicht wie früher zusammen als ganze Familie feiern können. An solchen Tagen stehe ich morgens meist mit einem flauen Gefühl in Bauch und Herzen auf, in das sich eine große Portion Wehmut mit Freude mischt. Eine seltsame Rezeptur, die mir wohl niemals so richtig gut schmecken wird, aber mit einer dicken Schicht Schokoguss auf dem Geburtstagskuchen, lieb gewonnenen Ritualen (und ein paar lustigen Wichteln), geht`s einigermaßen
Der erste Geburtstag, den wir ohne das Geburtstagskind feiern mussten, fühlte sich besonders seltsam, schwer und ziemlich leer an, auch die Lücke am Tisch kam mir riesengroß vor und nach dem Auszug des zweiten Kindes vor drei Jahren bekam meine Wehmut noch ein melancholisches Mäntelchen umgehängt (die Sache mit den Wurzeln und Flügeln ist eben einfach NICHT einfach). Ich backte damals trotzdem wie immer am Abend vor dem Geburtstag einen Kuchen (mit ein bisschen viel Trübsal), morgens deckten wir den Tisch wie immer entsprechend der Jahreszeit, in die das Geburtstagskind hinein geboren wurde – ja, und seitdem machen wir das nun eben so. Ein kleines bisschen hilft es. Aber wirklich nur ein bisschen. Gestern war es wieder so ein Tag….
Was auf unseren Geburtstagstischen einen festen Platz hat, ist der mir sehr ans Herz gewachsene Geburtstagsring, den wir seit dem ersten Geburtstag unseres ältesten Kindes haben – wie man sieht, ist das inzwischen 27 Jahre her. Auch dem Geburtstagsring sieht man die vielen Geburtstagsfeste an, ganze 100 Mal erfüllte er nun schon seinen schönen Sinn (wenn ich mich nicht verzählt habe). Mangels Platz steckt inzwischen an den Geburtstagen unserer vier großen Kinder nur noch eine einzige Kerze im Geburtstagsring, die übrigen Mulden werden mit passendem Zubehör von Grimms dekoriert und dazu mit allerlei anderen schönen Sachen, die mir in die Hände geraten. Im Herbst lege ich z.B. gerne Kastanien oder Walnussherzen dazu, stelle ein Minikörbchen mit Haselnüsschen aus dem Garten und den rot-weiß getupften Stricklieselglückspilz darauf – tja, je weniger Kerzen, desto mehr Schnickschnack braucht es
Seit wenigen Tagen gesellt sich absolut putziger Schnickschnack dazu – kaum daumengroße, rotbackige und mit Eichelhütchen bemützte Wichtel, in die ich bis über beiden Ohren verliebt bin und zwar in jeden einzelnen und das sogar schon während sie noch aus einem Flaum Schäfchenwolle in meinen Händen entstanden, obwohl den Gesellen zu diesem Zeitpunkt noch kein bisschen anzusehen war, wie keck und treuherzig sie mich einmal anhimmeln würden
Wenn ich im Februar den Geburtstagstisch für unsere Zwillinge mit den ersten Schneeglöckchen und Weidenkätzchen schmücke, kann ich es mir kaum lieblicher vorstellen – so still und zart und fein. Bis im Frühling an den beiden nächsten Geburtstagen Traubenhyazinthen, Tulpen und Narzissen im Garten um die Wette blühen und den Geburtstagstisch mit kräftigen Farben zum Leuchten bringen. Wenn der Sommer Hochzeit feiert, werde ich von duftenden Rosenblüten und zarten Clematisranken aus dem Garten verzaubert und auch im September, wenn unsere beiden Mädchen Geburtstag feiern, meint es die Natur noch ziemlich gut mit uns – man braucht nur mit offenen Armen durch eine Spätsommerwiese zu laufen. Tja, und zuletzt kommt zum Geburtstag unseres Erstgeborenen der bunte Herbst daher, beschert uns buntes Laub, glänzende Kastanien, Nüsse und Zapfen. So hat jeder Geburtstagstisch seinen ganz eigenen Zauber
Von den Buntspechte-Holzfiguren, die ich so unglaublich gerne mag, steht traditionell immer jeweils eines neben jedem Gedeck (und das ein oder andere auch mal auf dem Geburtstagsring)
Meine Kinder bekommen übrigens, wenn sie nicht mehr daheim wohnen, einen eigenen Geburtstagsring für ihr neues Heim (dieses Mal mit einer Hand voll Wichtel) und ich hoffe, das wird sie an den Geburtstagen an ihre Kindertage zurück erinnern ♥
Herbstgrüße,
Michèle
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