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Und da ist es, das erste Kerzchen und mit ihm kehrt zum Glück nicht nur Licht, sondern auch ein bisschen Adventsstimmung in mir und in unser Zuhause ein.
Ich kann mich nicht erinnern, wann wir zuletzt einen „richtigen“ Adventskranz hatten – ich mag diese rotbackigen Apfellichter so gerne, weshalb ich einfach immer vier davon in etwas frisches Moos wahlweise in eine antike Backform oder in dieses kleine alte Mehlsieb bette. Drum herum findet sich nur wenig Deko, ich mag es gerne schlicht und natürlich. Dieses Mal liegen mitten drin die allerallerkleinsten Walnüsse, die unser Baum in diesem Jahr hervor gebracht hat, dazu ein Zweig, auf dem zwei winzige gefilzte Zwerge beieinander sitzen, dazu klitzekleine Hagebutten und knorrige Schlehenzweige (ich mag`s sehr, wie die hübschen blauen Beeren meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen).
Eigentlich stecke ich sonst immer gleich in jeden der vier Apfel eine Kerze, die Äpfel verderben nur leider dann immer recht schnell, weswegen ich dieses Jahr eine Kerze nach der anderen in die Äpfel stecke. Die Bienenwachskerzen haben wir in der letzten Adventszeit gezogen – das machen wir dieses Jahr natürlich auch wieder.
Dieses Jahr habe ich den Weg in die Adventszeit nicht ganz so leichtfüßig gefunden – gut, dass ich den Sommer über schon in Vorfreude auf den Advent Propolis bei meinen Bienenvölkern gesammelt habe, das ich erst einmal in kleinen Gläschen gehütet habe. Ich muss dabei immer an die kleine Feldmaus Frederick denken, die auch so gerne besondere Schätze für die kalten, grauen und langen Wintertage sammelt.
Ich vermisse das Summen unserer Bienen und ihr emsiges Treiben am Flugloch sehr, aber ihren süß-warmen Stockduft, der mich beim Räuchern von Propolis wie eine mollig-warme Wolldecke einhüllt, den habe ich zum Glück jetzt wieder um mich
Ich habe mehrere Räucherstövchen, meine beiden liebsten sind in den Händen von Ilonka Reinke in ihrer wunderschönen Keramikwerkstatt in Stuttgart entstanden – auch die hübsche Blumenvase, das klitzekleine Schälchen und das noch kleinere Löffelchen. Schale und Löffel habe ich lange Zeit einfach nur zum Liebäugeln in ein Regal gestellt. Als ich letzte Woche ein Gläschen Bienenharz hervor geholt habe, war mir augenblicklich klar, dass die beiden Kleinigkeiten wie gemacht für die Propolisstückchen sind.
Ich räuchere nur zur Herbst- und Winterzeit, mag jedoch klassisches Räucherwerk wie Salbei, Weihrauch usw. überhaupt nicht. Am liebsten ist mir balsamisches Räucherwerk wie Propolis oder Benzoe Siam, auch meine eigene zart-duftende, querbeet durch den Garten eingeheimste Räuchermischung, in der sich Rosen, Duftpelargonien, Mandarinen- und Zitronenmelisse, Rosenthymian, Ananas- und Melonen-Salbei, Lavendel, Kamille, Ringelblume, Verbene, Gewürztagetes usw. findet, mag ich sehr (schmeckt auch ganz wunderbar als Tee).
Weil ich mich größtenteils im Wohn-/Esszimmerbereich aufhalte, steht mein Lieblings-Räucherstövchen auf der Kommode – die anderen verteile ich ganz nach Bedarf im Nähzimmer unterm Dach oder auch mal in den Kinderzimmern. Die Stövchen kann man praktischerweise statt mit Räuchersieb auch mit einem Schälchen als Aromaduftlampe verwenden. So haben wir die Stövchen rund ums Jahr in Gebrauch.
Als ich Ilonka im Sommer zusammen mit meiner großen Tochter besucht habe, ist mir ein Becher mit einem wunderschönen Relief auf dem Fensterbrett aufgefallen. Wie wohl eine Räucherschale oder Blumenvase damit aussehen würde… (vielleicht mit einer hellen Glasur oder aus dem neuen rötlichen Ton, den Ilonka seit Kurzem verarbeitet).
Das Tolle ist nämlich: Wer etwas Geduld mitbringt, Ilonkas Sinn für Schönes und ihren Händen vertraut, für den wirken sie mit etwas Glück manchmal sogar individuelle Wünsche mit in den Ton. Ich liebe Ilonkas ästhetische Formsprache – ihr Repertoire an unterschiedlichen Tonsorten, Glasuren, Reliefs und harmonischen Formen sind sehr inspirierend und wecken in mir immer wieder neue Ideen und Wünsche (vielleicht wird einer davon ja im neuen Jahr Wirklichkeit).
Ich wünsche euch allen eine glückselige Adventszeit,
Michèle
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