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Ich bin eine ganz, ganz große Töpferliebhaberin (meine Familie kann ein Lied davon singen und meine Küchenschränke auch…). Unser Alltagsgeschirr beziehen wir seit Jahrzehnten vorwiegend von zwei mir sehr am Herzen liegenden, regional ansässigen Töpfer-Werkstätten (dazu gesellen sich immer wieder liebenswerte Einzelstückchen aus allerlei anderen Händen).Meine Töpferliebhaberei begann, als unsere beiden Großen den Waldorfkindergarten besuchten. Ich war damals ziemlich erstaunt, als ich dort handgemachtes Töpfergeschirr für die Kinder entdeckte
Unsere damalige Kindergärtnerin legte großen Wert aus Ästhetik und auch darauf, dass jedes Kind sein Frühstück in einem getöpfertes Schüsselchen bekam – die Kinder sollten von Klein auf lernen, bedacht und sorgsam mit ihrem Geschirr umzugehen (übrigens bekommt auch in unserem Schulhort jedes Kind ein Schälchen mit seinem Namen versehen aus derselben Töpferei und darf es nach dem „Hort-Auszug“ mit nach Hause nehmen). Das Töpfer-Elternpaar, aus deren Töpferwerkstatt dieses Geschirr stammt (wir waren viele Jahre zusammen im Waldorfkindergarten und später in der Waldorfschule), fertigte auch das Herzstück im Waschraum des Kindergartenneubaus an: ein wunderschönes, großes rundes Waschbecken (die reinste Augenweide), an der Wand entlang ein wunderschön geformtes beheizbares Sitzbänkchen, gefliest mit zartblauen, handgefertigten Kacheln, die sich auch über die Wänden hinweg zogen, über den Handtuchhaken kleine ovale Schildchen aus Ton, handbemalt mit den jeweiligen Symbolen der Kinder (wie auch an der Garderobe). Ich hatte damals das Bedürfnis, unseren Tisch auch zu Hause mit diesem wunderschönen Waldorf-Geschirr zu decken und so schafften wir uns nach und nach unser Alltagsgeschirr aus dieser Töpferei an, manches davon mit wunderschönen Kindermotiven, anderes mit schlichterem Design, das wir heute, mehr als 20 Jahre später, noch immer sehr, sehr lieben (kleine Beispiele sind in den beiden Bildern über diesem Abschnitt zu sehen). Mehr zu dieser Töpferei aber in einem der kommenden Blogbeiträge!
Einige Jahre später lernte ich Kathi und ihre Keramiken auf einem Töpfermarkt kennen. Ich verliebte mich in ihr schlichtschönes Rosengeschirr, das sich seitdem immer wieder sanft und leise zu unserem Erstlings-Töpfersortiment gesellt. Ganz nach Lust und Laune steht nun mal das eine, mal das andere auf unserem Esstisch. Und weil mein Herz beim Anblick von schönem Töpfergeschirr immer einen furchtbar großen Freudenhopser macht, findet dann und wann auch allerlei aus anderen Werkstätten den Weg in unser Zuhause, auch wenn ich die Schranktür unseres Geschirrschranks mittlerweile kaum noch zu bekomme. Diese Töpfersachen machen unseren Alltag einfach zu etwas Besonderem und es fühlt sich zudem in unserer schnelllebigen Zeit gut an, denjenigen, die mit ihren Händen so etwas Wunderfeines erschaffen, Wertschätzung entgegen zu bringen!
Wer weiß, vielleicht gelingt es mir, euch meine beiden Lieblings-Töpfereien auch ans Herz zu legen, ich möchte sie euch zumindest gerne einmal vorstellen. Diese Idee kam mir kürzlich in den Sinn, als ich mich mit den beiden Töpferinnen unterhielt und erfuhr, wie schwer sie es in diesem sonderbaren Jahr haben. Für TöpferhandwerkerInnen sind Töpfer- oder Kunsthandwerkermärkte meist die Haupteinnahmequelle. In diesem Jahr gab es jedoch wegen der angespannten Corona-Lage so gut wie keine Märkte und nun wurden zu allem Übel auch noch sämtliche Weihnachtsmärkte abgesagt. Ich kann erahnen, welche Sorgen und Nöte durch die momentane Situation entstehen und so hatte ich die Idee, meine beiden Lieblingstöpfereien etwas zu unterstützen, indem ich euch auf meinem Blog zu einem virtuellen Rundgang in Form einer Bildergeschichte einlade. Vielleicht ergeben sich bei euch kleinefeine Wünsche, die (bis Weihnachten) erfüllt werden könnten….
Heute nehme ich euch mit durch diese alte Haustür, hinter der sich Kathis Töpfer-Atelier verbirgt- kommt einfach mal mit mir mit, steigt vorsichtig die Steinstufe hoch, drückt den Türknauf und seid gespannt wie ein Flitzebogen…
Vor dem Haus steht ein Bänkchen, ich stieg bei meinem Besuch ganz frech darauf, lugte durch das offene Fenster und erhaschte einen Blick auf Kathi, die Rosentöpferin – guckt, da sitzt sie in ihrem Atelier und wundert sich ein wenig, wer da plötzlich zum Fenster rein guckt:
Ich bin wirklich gerne in ihrer lichten Werkstatt, an manchen Abenden töpfere ich dort zusammen mit Kathi und einigen anderen Frauen. Ich mag diese eigenartige Atmosphäre, das künstlerische Chaos, das Licht, die Farben und Formen, die Lebendigkeit und Fülle um einen herum – es gleicht ein wenig einem Wimmelbuch. Überall gibt es etwas zu entdecken, an dem meine Augen verweilen möchten – wie an diesem Tag an der Harmonie zwischen Kathis zimtfarbenem Pullover und dem ockergelbem Samtvorhang, am Blumenstrauß, den Kathi eigentlich ihrer Mama mitbringen wollte und der nun eine so wunderschön herbstliche Stimmung im Raum verbreitet oder an tausend anderen Kleinigkeiten. Ganz oft stehe ich erst einmal etliche Minuten lang still an der Tür und staune über das wilde Sammelsurium
Hier arbeitet Kathi an Seifenschalen – in unserem Badezimmer steht seit vielen Jahren auch so eine…
Ist das nicht ein wunderschöner Anblick, den man hat, wenn man an der Töpferscheibe sitzt und aus dem Fenster guckt?
Kathi lernte das Töpfern in Frankreich und ich finde, das sieht und spürt man bei jedem Stück, das ihre Hände formen. Kein Teller und kein Becher gleicht in Form und Dekor einem anderen, jedes Stück ist für sich ein Unikat und doch fügt sich alles harmonisch zusammen, wenn es beieinander steht
Zum Schluss noch einen kleinen Einblick in unseren Geschirrschrank – das obere Regalbrett ist Kathis Töpferwerken vorbehalten (es begann mit einem Teetässchen, dann kamen eins, zwei, viele weitere dazu, nach und nach die passenden Kuchenteller, im Lauf der Jahre große Speiseteller, tiefe Suppenschüsseln, zuckersüße Dessert-Schälchen, kleine und große Kerzenhalter, eine Aroma-Lampe, eine wunderschöne Salatschüssel, ein Erdbeersieb, eine Teekanne, ein Wasserkrug, kleine Döschen, ein Eierbecher (wirklich nur einer bisher),… Ja, und dann kam unsere Katze Aishe. Ich mag gar nicht daran zurück denken, aber sie sprang wohl etwas unbeholfen vom Schrank auf die Kommode daneben, auf der sämtliche Teller und auch die wunderschöne Salatschüssel auf einer Etagère standen. Plötzlich war da nur noch ein riesengroßer Scherbenhaufen auf dem Küchenfußboden und eine sehr stille, fassungslose Michèle stand daneben, mit angehaltenem Atem, sehr lautem Herzklopfen und ansonsten ziemlich sprachlos….
HIER (← klick) gelangt ihr auf Kathis Website KL Keramik, HIER (← klick) zum vorläufigen Produkt-Katalog
P.S. Kathis Website wird noch überarbeitet, auch ein Online-Shop soll folgen (bestellen kann man derzeit aber natürlich einfach per Telefon oder Email). Bisher war ein aufwändiges Web-Schaufenster samt Online-Shop nicht so dringlich und wichtig, denn Kathi liebt es ja eigentlich, das Jahr über von Markt zu Markt zu reisen. Ich hoffe, ihr findet euch trotzdem zurecht – sonst schreibt Kathi einfach eine Email oder ruft ihr an. Über Bestellwünsche freut sie sich gewiss riesig ♥
Und wie versprochen lade ich euch in einem meiner kommenden Blogbeiträge zu einem weiteren Spaziergang durch die oben erwähnte Töpferei ein.
Herzliche Grüße aus den Herbstferien, bleibt gesund!
Michèle
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