Heute war unser großer Familientisch wieder einmal mit gleich drei Maschinen dekoriert: Nähmaschine, Stickmaschine und Overlock. Ich habe nochmal Kissen und Füchschen-Windlichter genäht und verhelfe außerdem einem weiteren Stickdatei-Motiv auf die dünnen Beinchen, schließlich soll Pelle nicht alleine Herbst und Winter ein bisschen fröhlicher und lichter machen. Ahnt ihr denn schon, wer ihn bald rotbestrümpfelt und -bemützt begleiten wird?!
An so manchen Tagen genügt mir der Vormittag nicht für die anfallenden Näharbeiten. Ich geselle mich dann oft (wenn nichts anderes ansteht) nach dem Mittagessen zu den Kindern an den Tisch, schneide Stoffe zu, nähe und sticke und die beiden Kleinen (manchmal auch der Mittelbub) machen neben mir ihre Hausaufgaben (heute war nach dem A das O an der Reihe). So habe nicht nur ich meine beiden frischgebackenen Schulkinder mit ihren Hausaufgaben im Blick, sondern sie auch mich. Ich weiß, dass es meinen Kindern gut tut, mich bei der Arbeit zu beobachten. Es ist auf eine besondere Weise wertvoll, wenn sie erleben, wie etwas Schönes mit Mühe und Freude zugleich entsteht. Wie anregend dieses Beobachten für Kinder ist, habe ich HIER schon einmal in einer kleinen Bildergeschichte erzählt. Ich bin mir sicher, dass sie sich dabei auch in Wertschätzung üben – heutzutage eine gute Tugend
Noch ein paar Zeilen am Ende, weil sie so gut zu den heutigen Bildern passen:
Inzwischen gibt es einige Beiträge wie diesen auf meiner Blogseite – solche, die sehr authentische und natürliche Bildergeschichten zeigen, dazu gehört zum Beispiel auch die Pelle-Wald-Geschichte vom Montag. Bis auf das Bild mit dem wohl behüteten Äpfelchen in der Kinderhand sind sämtliche Bilder natürlich entstanden, nicht inszeniert, sondern ausschließlich begleitend mit der Kamera festgehalten! So war das auch kürzlich beim herbstlichen Streichholzschachteln verhübschen oder im sommerlichen Schmetterlingsgarten. Auch Alltagssituationen sind es wert, festgehalten zu werden. Für mich ganz persönlich ist die dokumentarische Fotografie inzwischen zu einer Herzensangelegenheit geworden wie ich sie nicht nur in unserer Familie handhaben möchte, sondern auch in der Kinder-, Baby- und Neugeborenenfotografie. Ich habe mich entschieden (nach langer Zeit der Unzufriedenheit/Unstimmigkeit), in Zukunft nur noch in dieser Weise mit Kindern und Neugeborenen zu arbeiten, ohne künstliche Fotohintergründe, ohne Beiwerk, das keinen echten Bezug zum Portraitierten hat, nach Möglichkeit möchte ich nicht mit Anweisungen in den Moment eingreifen und ich mag auch keine Kindergesichter künstlich weichzeichnen usw. Mein Wunsch ist es, echte Momente und das WESENtliche eines Menschen zu entdecken und einzufangen, natürliche Bildergeschichten, auf denen man sich selbst und seine Liebsten wieder erkennt (nicht nur rein äußerlich) und mit diesen authentisch eingefangenen Augenblicken sehr persönliche Bildergeschichten erzählen.
Ich werde dazu aber noch einen separaten, ausführlichen Blogbeitrag vorbereiten und bin neugierig, wie ihr darüber denkt. In Deutschland ist diese Art der Fotografie noch nicht so sehr etabliert, harmoniert aber wunderbar mit mir, meinen Werten und meiner Ehrfurcht den kleinen Geschöpfen gegenüber.
P.S. das bedeutet nicht, dass ich mit Jugendlichen oder Erwachsenen nicht auch mal gerne freie Arbeiten umsetze. Mir geht es hier vorwiegend um kleine Menschenkinder und Familien…
Abendgrüße,
Michèle ♥