Mitte April habe ich von neuen Abenteuern erzählt – am Wochenende war es soweit: Kind Nr. 4 ist mit seinem Werkstück (selbst gewählte Projektarbeit | Klasse 7, Waldorfschule) fertig geworden und war sichtlich stolz auf sein Ergebnis – seine Freude hat mich gestern mitten ins Herz getroffen.
Zwischendurch hat es natürlich auch kleinere und größere Unlustmomente gegeben (vor allem in den Ferien) – mit geduldigen Anschubsern, Motivation und Gesellschaft ist das Werk nun aber wunderschön gelungen.
Am Samstag haben wir zusammen Steinpflänzchen gekauft und Moos im Garten gesammelt, das allein war Motivation genug, um dann euphorisch die letzten Meißelspuren in den Stein zu treiben. Es war wunderschön für mich, das Lächeln meines Sohnes zu sehen, als wir gestern seine Steinschnecke „gekrönt“ (begrünt) haben – endlich angekommen….
Auch wenn eigentlich der Weg das Ziel ist, so ist dieses Ankommen am Ziel doch auch einfach tollst.
So viele Mühen, Fleiß und Überwindungen – es hat sich gelohnt.
An solchen Herausforderungen lernt ein Mensch (egal ob jung oder alt) nicht nur den Umgang mit bisher unbekannten Materialien und Werkzeugen – das gehört natürlich auch mit zu einer solchen Arbeit (in der Waldorfschule sind diese Projektarbeiten zugleich auch Vorbereitungen für die großen Jahresarbeiten, die in Klasse 8 und 11/12 folgen). Letztlich ist es aber vor allem eine Auseinandersetzung mit sich selbst: man verbindet sich mit einer Idee, macht sich mit etwas bisher Unbekanntem vertraut, reift und wächst damit und daran, erkennt Möglichkeiten und erlebt zugleich Grenzen, LEIDENschaft, gewinnt neue Fertigkeiten und Kenntnisse…
Nach außen hin ist es vielleicht nur eine nette Handwerksarbeit, ganzheitlich betrachtet aber etwas viel Größeres.
P.S. den kleinen Glückspilz aus Glas, den habe ich gestern noch am späten Abend heimlichstillundleise ins Moos gesetzt. Mal sehen, was der junge Mann dazu sagt, wenn er ihn entdeckt…
Edit: Er hat das Pilzchen gesehen und musste schmunzeln (er kennt halt seine Mama 😉
Montagsgrüße,
Michèle ♥
(um mein Postfach kümmere ich mich nach den nun hinter uns liegenden Pfingstferien auch endlich wieder – danke für die Geduld)