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Meine Buben und ich sitzen momentan gerne zu dritt auf dem Sofa – im Schoß (und natürlich in den Händen) unser Strickzeug, in den Ohren ein Hörbuch, an den Füßen Wärmflaschen und zu all der Gemütlichkeit noch eine Kanne Tee.
Zwischen den vielen Schulaufgaben tut es momentan gut, für ein kleine Weile lang einfach nur etwas mit den Händen zu tun, bevor einem von uns wieder mal alles über den Kopf zu wachsen droht.
Meine Kinder stricken fleißig an ihren Strümpfen – und ich an solchen (sehr besonderen) Winzigkeiten:
Vor wenigen Wochen fotografierte ich in einer Stuttgarter Klinik auf Wunsch der Eltern ein wenige Tage nach der Geburt verstorbenes Frühchen (mehr zu meiner Arbeit als Sternenkind-Fotografin ist HIER zu lesen). Ich bin noch immer angetan vom achtsamen Umgang der dortigen Pflegekräfte (auch mir gegenüber als Fotografin). Die Klinik hält für Sternenkinder neben Moseskörbchen (Abschiedskörbchen) auch Mützchen und Einschlagdecken in ganz verschiedenen Größen bereit, so können auch sehr kleine Sternenkinder liebevoll und geborgen umhüllt werden, damit Eltern und andere Angehörige würdevoll Abschied nehmen können (so schön und wichtig, dass und in welcher Form sich der Umgang mit Sternenkindern in den letzten Jahren veränderte – zumindest in den Kliniken, in denen ich bisher fotografierte).
All die winzigen Kleidungsstücke werden von vielen fleißigen Händen gestrickt und genäht und den betroffenen Eltern und Kliniken z.B. über die Aktion Schmetterlingskinder kostenlos zur Verfügung gestellt (es gibt noch weitere Initiativen, die Kleiderspenden sammeln und dann an Kliniken und Eltern verteilen). Es war mir ein Bedürfnis, auch wieder einmal einen Beitrag zu leisten, deshalb stricke ich nun solche kleinen Mützchen aus feiner Alpakawolle (selbst natürlich mit Zwiebelschalen gefärbt).
Frühchenwäsche gibt es inzwischen selbst in vielen Babygeschäften, sie beginnt allerdings meist erst bei Gr. 44. Viele Sternenkinder sind wesentlich kleiner und ich möchte gar nicht weiter beschreiben, wie man diese Menschlein früher (so lange ist es nicht einmal her) den Eltern brachte, um Abschied nehmen zu können. Zum Glück ist der Umgang heute ein achtsamerer. Für die Eltern ist es unglaublich wichtig, ihr Kind liebevoll geborgen und behütet zu sehen, vor allem dann, wenn das Herzchen nicht mehr schlägt.
Meine (sehr kleinen) Sternenkinder-Mützchen stricke ich meistens mit einem Anschlag von 48 oder 56 Maschen. Je nach Garnstärke fallen die Mützchen mal kleiner, mal etwas größer aus, sie können sich außerdem auch noch etwas dehnen und decken so einige Köpfchengrößen ab. Ich möchte noch passende Puckdeckchen dazu nähen – die mag ich so gerne, weil sie (auch in emotionaler Weise) Geborgenheit schaffen.
Vielleicht mag jemand von euch auch etwas Zeit verschenken und solche kleinen Mützchen spenden
Anleitung für ein kleines gestricktes Sternenkind-Mützchen in zwei Größen
Du brauchst- Nadelspiel Stärke 3-3,5
- weiches Garn aus Naturfasern (z.B. Mulesing freie Merinowolle, Alpaka-Wolle/Babyalpaka-Wolle o.ä.) | Lauflänge ca. 300m/100 g
- Anschlag: 4x 14 Maschen/→56 Maschen (4x 12 Maschen /→48 Maschen)
- Runde 1-4 (1-3) jeweils 1 Masche rechts, 1 Masche links (Bündchen)
- bis zu einer Gesamthöhe von ca. 6 cm (5 cm) -inkl. Bündchen gemessen- alle Maschen rechts stricken
- 1. Runde: jede 6. und 7. Masche rechts zusammenstricken /→48 M (jede 5. und 6. Masche rechts zusammenstricken /→40 M)
- 2. Runde: jede 5. und 6. Masche rechts zusammenstricken /→40 M (jede 4. und 5. Masche rechts zusammenstricken /→32 M)
- 3. Runde: jede 4. und 5. Masche rechts zusammenstricken /→32 M (jede 3. und 4. Masche rechts zusammenstricken /→24 M)
- 4. Runde: jede 3. und 4. Masche rechts zusammenstricken /→24 M (jede 2. und 3.Masche rechts zusammenstricken /→16 M)
- 5. Runde: jede 2. und 3.Masche rechts zusammenstricken /→16 M (jede 1. und 2.Masche rechts zusammenstricken /→8 M)
- 6. Runde: jede 1. und 2. Masche rechts zusammenstricken /→8 M (immer zwei Maschen zusammen stricken /→4 Maschen)
- 7. Runde: immer 2 Maschen zusammen stricken /→4M (ggf. nochmal 2 Maschen zusammen stricken /→3 M)
- die 4 (3) verbliebenen Maschen auf eine der Stricknadeln lupfen
- mit einer zweiten Nadel jede Masche rechts stricken
- die Arbeit am Ende der Reihe NICHT wie gewöhnlich wenden, sondern lediglich die Maschen wieder zurück zum Nadelanfang schieben
- den Faden von der Rückseite her zurück zur 1. Masche führen und einfach wieder 4 (3) Maschen rechts stricken
- am Ende der Nadel die Maschen wieder zum Anfang hin schieben usw., bis der Zipfel ca. 1,5 – 4-5 cm lang ist (je nachdem, ob man den Zipfel knoten möchte oder nicht)
- den Faden mit einer dicken Stopfnadel durch alle 4 (3) Maschen ziehen, Fädchen ins Innere der Mütze ziehen
- Garnenden vernähen
- Zipfel knoten, falls gewünscht
Meine Kinder sagen zur I-Cord-Kordel übrigens Stricklieselwürstchen und genau das ist auch das Ergebnis, nur dass man dieses Stricklieselwürstchen ganz einfach und in Windeseile statt mit der Strickliesel, mit zwei Nadeln strickt. Auf Youtube findet man übrigens zahlreiche Videos dazu – einfach I-Cord in das Suchfenster eingeben.
Zum Schluss noch drei Fundstücke mit Näh-Anleitungen für Sternenkinder:
Einschlagdecke | Lumali Schlafsäckchen | Erbsünde Set Miniklein | Engelinchen
Herzliche Grüße, Michèle
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