guten Morgen,
wie im gestrigen Blogbeitrag angekündigt, möchte ich die kommenden Tage nach und nach die neuen Stickdateien (nach Illustrationen von Daniela Drescher) vorstellen, die es demnächst bei acufactum geben wird.
Sandra (Coradesign) digitalisiert die Motive wie immer sehr aufwändig und liebevoll, gemeinsam optimieren und verfeinern wir jedes einzelne Motiv im Verlauf der Umsetzung so, dass das Endergebnis möglichst nah am Original bleibt. Danielas zarte Illustrationen sind nicht ganz so einfach in eine Stickdatei verwandelbar, denn uns liegt viel daran, möglichst viele Details zu erhalten, dazu gehören z.B. (im möglichen Rahmen) Schattierungen und Farbverläufe, wie sie in Danielas Aquarellen zu sehen sind, vor allem aber das WESENtliche der zarten Geschöpfe, die Daniela mit ihrem Pinsel auf`s Papier zaubert.
Am Beispiel des Meisenprinzen, den ich euch heute zeige, lassen sich die zarten Farbverläufe z.B. denke ich gut erkennen – das Bäuchlein ist nicht einfach nur gelb, sondern besteht aus unterschiedlichen, übereinander und nebeneinander liegenden Nuancen.
Ich hoffe, dass unsere Liebe zum Detail in all den Stickmotiven zu sehen ist – schaut nur hier die zarten Flügelchen der Pusteblumenelfe, die feinen Löckchen des Sterntalermädchen, die zarten Barfüßchen und roten Apfelbäckchen der Elfe auf der Garnspule, das fein nuancierte Fell des Rehleins oder der wunderschöne Farbverlauf im Schneckenhaus…
Es lässt sich wohl erahnen, dass die Umsetzung vom Aquarell zur fertigen Stickdatei keine Kleinigkeit ist, auch wenn es technisch nur ansatzweise möglich ist, all das Zarte und Feine, das in Danielas Bildern liegt und diese so wundersam machen, in kleine Stickmaschinenstiche zu übersetzen – ähnlich wie bei den Kreuzstichmotiven. Ich meine aber, dass es uns seit unseren zaghaften Anfängen vor wenigen Jahren glücklicherweise immer wieder auf`s Neue gelingt, das Wesentliche und den Zauber zu erhalten. Auch bei den Kreuzsticharbeiten von acufactum bin ich immer wieder verwundert und erstaunt, wie fein die Ausarbeitung ist und wie lieblich und wunderschön die fertigen Stickereien am Ende wirken.
Die Ausarbeitung der Stickdateien erfordert nicht nur bei der Stickdatei-Entwicklung Geschick, sondern manchmal auch beim Sticken selbst. Für ein gutes Stickergebnis ist es wichtig, sorgsam auf die Fadenspannung zu achten, ein geeignetes Stickvlies zu verwenden (je nach Stoffart/Stickmotiv auch mal doppellagig), das Stickgut ordentlich in den Stickrahmen zu spannen usw.
Nun aber zurück zum Meisenprinzen, den Daniela für unser Buch Was wir lieben illustriert hat (im Buch ist das Vögelchen als Kreuzstichvorlage zu finden):
An Waldorfschulen bekommen die Kinder in der zweiten Klasse ihr erstes Lesebuch, das mit wunderschönen Texten, Gedichten, Geschichten und Illustrationen versehen ist (unsere Kinder hatten bisher immer das Buch Schau in die Welt | Verlag Freies Geistesleben). Das Buch mit golden geprägter Schrift ist in blaues Leinen gebunden – meist bitten die Klassenlehrer darum, es mit einem Schutzumschlag zu versehen (falls man dieses Bedürfnis nicht ohnehin selbst hat…). Statt Kunststoffeinband habe ich bisher immer eine passende Buchhülle genäht, so auch jetzt wieder für unsere beiden Zweitklässler. Als Motiv haben sich unsere Buben das Meischen ausgesucht (natürlich beide 😉
Ganz wichtig war meinen Kindern, dass ich nicht nur ihre Namen aufsticke, sondern auch den Buchtitel. Ein Lesezeichen nähe ich bei den Buchhüllen immer gleich mit in die Hülle:
Ich werde den Vormittag über mit Sandra weiter an den neuen Stickmotiven arbeiten, u.a. ist heute der Feinschliff vom Mädchen mit dem Hirtentäschel an der Reihe, das HIER schon einmal zu sehen war.
Möchte jemand gerne eine ähnliche Buchhülle für das hier gezeigte Waldorf-Lesebuch haben?
Für 28 € zzgl. Versand würde ich einen Wunsch-Buchumschlag nähen, gerne auch mit dem Namen des Kindes bestickt. Bei Interesse bitte mit Betreff „Schau in die Welt“ melden:
♥ Nachtrag: die Buchhülle ist vergeben ♥
P.S. ich kann euch das schöne Lesebuch übrigens auch dann ans Herz legen, wenn euer Kind nicht auf eine Waldorfschule gehen sollte, denn es schadet schließlich nicht, mit einem so ästhetisch gestalteten Buch das Lesen zu Hause zu üben. Es gibt ohnehin viel zu wenige wirklich schöne Erstlesebücher – meist finde ich die Illustrationen nicht ansprechend und schön genug, auch die Texte & Geschichten entsprechend weniger meinen Vorstellungen.
Wie immer sind hervorgehobene Textstellen mit Links versehen. Beim Anklicken öffnet sich ein separates Fenster mit weiteren Infos (manchmal zu Seiten innerhalb meiner Website, teilweise auch auf externe).
Persönliche Empfehlungen & Links in diesem Blogbeitrag beinhalten KEINE bezahlte Werbung!
Fundstück:
Guckt mal, was ich vor ein paar Jahren an einem Verteilerkasten vor dem Naturata-Gebäude in Überlingen entdeckt habe:
Michèle ♥