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natürlich färben mit Goldrute

Wir genießen das Lotterleben, haben Besuch vom großen Mädchen bekommen, waren mit ihr zusammen am Bodensee (wie immer in dieser Zeit) und packen schon bald die Koffer für das nächste Sommerferienabenteuer (Haus und Tiere werden zum Glück Tag und Nacht gehütet, ich hab`s nämlich immer ein bisschen sehr schwer damit, unsere Katzenfamilie zurück zu lassen).

In den letzten beiden Tagen haben wir es Frederick, der kleinen Maus aus Leo Lionnis gleichnamiger Geschichte, nachgetan – haben Sonnenstrahlen und  Farben gesammelt und zwar so:

Erst einmal im (sehr) wilden Garten ein bisschen Brennnesseln geschnitten…

 

…ein Süppchen daraus gekocht und mit dem Farbsud ein Stückchen Leinen, einen Strang Alpakagarn und eine Mullwindel gefärbt

 

Das Ergebnis ist ganz zart geworden und mit der Kamera nicht so einfach wiederzugeben. Zum Vergleich habe ich hier mal ein Stückchen weißes Leinen mit ins Bild gelegt. Der Grünton lässt sich mit einem pastelligen Olivton vergleichen oder mit Pistazieneis – jaaaa, Pistazieneis, genau so ein Farbton ist das. Ich mag es sehr und freue mich schon auf`s Verarbeiten – wahrscheinlich gibt es daraus auch etwas für meinen Kaufladen, den ich gerade fülle, damit er nach meiner Sommerpause hoffentlich sein Türchen öffnen kann.

 

Gestern haben wir vom langen Spaziergang in den Weinbergen ein Körbchen voll Goldrute mit nach Hause gebracht:

 

Wir haben die Goldrute ein wenig zerschnippelt, zusammen mit ordentlich Wasser in unseren groooßen Pflanzenfärbetopf gegeben, gerührt und sanft geköchelt und uns nach dem Färben an diesem wunderschönen leuchtenden Gelbton erfreut – so richtig sommersonniglich und wunderschön, schaut mal:

 

Warum das Alpakagarn die Farbe stellenweise so unterschiedlich aufgenommen hat, ist mir wirklich ein Rätsel (aber ein schönes) – ich habe alles vorab mit Alaun gebeizt, hm. Färben mit Pflanzen ist halt immer für eine Überraschung gut.
Ich glaube, gestrickt wird die außergewöhnliche Färbung bestimmt so richtig hübsch zur Geltung kommen!

 

Nachtrag: abends haben wir zwei Granatäpfel gegessen, ich habe aus der Schale spontan noch einen Farbsud aufgesetzt und darin wieder Leinen, Alpakagarn und Mull gefärbt – der entstandene Gelbton ist etwas pudrig, ganz anders und weniger kräftig als das Gelb aus der Goldrute. Meine Kinder waren überrascht, dass überhaupt ein Gelbton entstehen würde, denn sie haben erwartet, dass die kräftig rote Granatapfelschale natürlich alles rot färben würde – Pustekuchen 😉

P.S. ich bin ein bisschen sehr verliebt in das wunderschöne, riesengroße alte Holzbett, das meine Tochter aus Berlin (Flohmarktglücksgriff) mitgebracht hat (das ist nicht einfach nur ein kleines Vesperbrettle – darauf könnte man quasi tanzen, so groß ist es) und mir zum Geburtstag mit einem meiner Lieblingssprüche beschriftet hat (ich bin total begeistert und kann mich gar nicht daran satt sehen).
Ihr werdet es sicher noch öfter zu Gesicht bekommen!!!

Sommerschöne Sonnengrüße,

Michèle ♥

Profilbild, Michèle Brunnmeier, Fotograf, Bietigheim-Bissingen, Ludwigsburg