Einige haben mich darum gebeten, Wolfgang Langbart nochmal stille stehend zu zeigen, falls er sein Tänzchen mal beenden mag – bitteschön.
Heute streckt der kleine Wicht einfach nur sein Näslein ins Abendrot, wobei man eigentlich nicht so recht von einem Näslein sprechen kann, aber Dank der großen Nase finden Zwerge im Sommer glücklicherweise selbst die allerallerkleinsten und allerallersüßesten Walderdbeerlein im Gebüsch.
Ich bin auch gefragt worden, ob ich vielleicht erklären könnte, wie das Zwerglein denn entstanden ist. Hm, das ist mir allein mit Worten eigentlich kaum möglich. Wie schon erwähnt, habe ich Langbarts Mäntelchen aus einer Maschenprobe genäht (man kann stattdessen auch einfach ein Stückchen quadratisch zurechtgeschnittenen Filz nehmen). Man legt die Machenprobe (wie gewöhnlich 10 x 10 cm) einfach mittig zusammen und schließt eine der kurzen Kanten (→Kapuze), zieht etwa in der Mitte einen Kräuselfaden ein, mit dem man später das Mäntelchen um den Hals herum zubindet, fertig ist das Zwergenmäntelchen.
Der Zwerg selbst ist nass gefilzt, Trockenfilzen mag ich persönlich nicht so sehr (jeder hat seine Vorlieben), ich nehme die Filznadel nur hier und da mal zum Fixieren oder Modellieren zur Hand – der Bart z.B. ist aus Wensleydale-Locken mit der Filznadel aufgenadelt (auch die Äuglein), der Rest ist ansonsten aber komplett nass gefilzt (zeitlicher Aufwand ca. 45-60 Minuten). Man kann solche Zwerge auch mit Armen und Beinen filzen (das braucht dann etwas mehr Zeit und Übung), dieser hier ist unter seinem Mäntelchen ganz waldorftypisch ziemlich schlicht gehalten (quasi aus einem Guss). Ich kann versuchen, beim nächsten Mal einige Bilder während des Filzens zu machen, vielleicht kann der ein oder andere auf diese Weise versuchen, sich selbst an ein Zwerglein zu wagen
Liebe Grüße,
Michèle ♥