Wie lange mag es wohl her sein, als ich zuletzt mit einem kleinen Puppenseelchen in den Wehen lag….? Mindestens acht Jahre…womöglich sogar neun oder zehn? Eine kleine Ewigkeit auf jeden Fall, dass ich eine Waldorfpuppe genäht habe. Mein allerletztes selbstgenähtes Puppenkind habe ich bei mir behalten, es sitzt hier neben mir in einem handgeflochtenen Korbpuppenwägelchen und erinnert mich an die sehr besondere Zeit der Puppenwiege (manche von Euch erinnern sich gewiss noch daran). Über viele Jahre hinweg habe ich unzählige Puppenkinder aus Stoff genäht, mit Schafwolle gefüllt und sehr liebevoll eingekleidet.
Es hat mich beinahe ein wenig Überwindung gekostet, es noch einmal zu wagen. Ich war etwas in Sorge, ob mir die Puppenmacherei überhaupt wieder gelingen würde. Nun sitzt es aber da, mein zartes Puppenseelchen, eingemummelt in die wollene Puckdecke meiner Kinder, weil es nämlich noch keine Kleider an seinem Leib hat. Wie das Sterntalermädchen… Vielleicht wird es ja eines.
Die Äuglein sind noch nicht aufgestickt, die Haare müssen noch wachsen – Geduld braucht es also noch, bis es aus seiner Wolldecke schlüpfen und sich auf den Weg in mein Weihnachtsbuch machen darf.
Montagsgrüße,
Michèle ♥