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In Frühling/ Jahreszeitentisch/ Kerzenwerkstatt/ Nadel & Faden

nochmal Schneeglöckchen

Enthält (unbeauftragte) Werbung*

Zarte Frühlingsboten aus einem hauchzarten weißen Stoffrest, genäht nach einer Anleitung von *Hettyrosepatch für das Jahreszeitenplätzchen im Kindergarten. Eine Handvoll davon baumelt inzwischen an Weidenkätzchenzweigen und malen den Kindern beim morgendlichen Ankommen hoffentlich ein Lächeln ins Gesicht.

Zuhause malen mir die Schneeglöckchen aus dem Garten eins ins Gesicht und ich finde das feine Väschen von *Ilonka wie gemalt für diese zauberhaft schönen Blümchengeschöpfe, die ich den lieben langen Tag nur anhimmeln könnte. 
Das alte Regal ist ein ziemlich besonderes Fundstück für mich, von dem ich hier unbedingt ein bisschen erzählen muss: Früher fiel mir oft eine alte Frau hier im Dorf auf, die mich ein bisschen an Bullerbü, mehr aber noch an meine Kindheit auf der Schwäbischen Alb, bzw. an meine Tante Lena erinnerte, die zwei Häuser neben uns wohnte (beide gingen sehr, sehr gebückt, beide trugen stets ein Schürzenkleid und ein Kopftuch, unter dem ein Dutt im Nacken hervor guckte). Inzwischen weiß ich, dass die Frau, der ich manchmal begegnete, Ida hieß. Wenn Ida unterwegs war, schob sie fast immer eine alte Schubkarre vor sich her – in dieser transportierte sie sogar ihre Einkäufe. Nur selten sah ich sie ohne Schubkarre. Wenn ich mit dem Auto unterwegs war und an Ida vorbei fahren musste, tat ich das immer sehr, sehr langsam  – einerseits aus Behutsamkeit, aber auch, weil ich sie so gerne anschaute, weil ihr Anblick mich seltsam rührselig bewegte. Irgendwann verlor ich sie aus den Augen, bzw. sah sie einfach nie mehr.
Vor gut einem Jahr war ich auf der Suche nach einem gebrauchten Holzwäscheständer, den ich zufällig ganz in unserer Nähe über eine Kleinanzeige ergatterte. Beim Abholen erfuhr ich, dass das ganze Haus ausgeräumt wurde, weil die Bewohnerin nicht mehr lebte und es deshalb verkauft werden sollte. Ich durfte mich ein wenig im Haus umsehen und entdeckte u.a. dieses hübsche Regal, das in der ansonsten leer geräumten Küche noch einsam an der Wand hing. Ich bekam es geschenkt und es wurde mir nicht nur deshalb so lieb, weil ich es unglaublich schön finde, vielmehr auch deshalb, weil ich beim Gang durch das Haus erfuhr, wer hier früher lebte…. Ida! Ich fragte ihre Tochter (die damals das Haus räumte), ob in diesem Haus zufällig eine alte Frau lebte, die oft mit einer Schubkarre unterwegs war. Irgendwie spürte ich, dass es ihr Zuhause sein musste und das war es tatsächlich. Die Idaschubkarre stand sogar noch im Garten, ich durfte sie mitnehmen und nun wartet dieses krumme, löchrige und rostige Gefährt darauf, bald von mir bepflanzt zu werden.
Ganz schön rührselig, hm?!

Auf dem Idaregal bekam vorübergehend auch meine erste selbst gemachte Bienenwachs-Engelkerze ein Plätzchen, bis sie im März am Geburtstag meines Mannes angezündet wird. Ich könnte vor Freude an die Decke hopsen, dass ich endlich den Dreh raus habe – mein erster Versuch vor einigen Jahren, eine (einfache Tafelkerze) zu einer Engelkerze zu formen, war leider wenig erfreulich. Vielleicht war ich damals zu ungeduldig, bzw. dieses Mal mit meiner handgezogenen Bienenwachskerze besonnener.

 

Herzlichst,
Michèle

 


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