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In Wichteltür

ein Goldschatz

Phantasie ist etwas, was sich manche Leute gar nicht vorstellen können


Nun ist es ziemlich genau ein Jahr her, als ich hier im Blog einige Bilder von unserem Zwergentischchen gezeigt habe. Damals habe ich mir noch etwas wehmütig gedacht, dass es wohl nicht mehr allzu lange dauern würde, bis dieser besondere Zauber und mit ihm ein Stück Kindheit verfliegt und unsere beiden Zwillinge nicht mehr daran glauben, dass Tomte, der Hauszwerg bei uns wohnt und nachts im Haus umher geht, um nach dem Rechten zu sehen genau wie in der Geschichte Tomte Tummetott  von Astrid Lindgren…

Es ist ein schönes Gefühl, dass wir dieses Stückchen Kindheit doch noch ein wenig hüten (denn das muss man ganz bewusst tun) und bewahren können – im nächsten Jahr wird das wohl anders sein (dann bestimmt wirklich). Alles hat seine Zeit – wir genießen diese geheimnisvollen Momente jetzt einfach noch inniglich und lassen dann los:
Vor ein paar Tagen ist das goldene Stockmar-Wachsmalblöckchen vom Apfelbäckchen in der Schule verloren gegangen. Meine Kinder haben mich gefragt, ob wir denn gleich ein neues kaufen könnten, denn das Goldblöckchen ist schon ziemlich wichtig. Das habe ich erst einmal verneint, denn vor einiger Zeit hat leider unseren waldorfiger Lieblingsspielzeugladen Pinocchio sein Türchen für immer geschlossen und so ein Goldblöckchen bekommt man eben nicht in jedem Laden. Da ist die Idee aufgekommen, den guten Tomte zu bitten, ob er nicht helfen könnte… Meine beiden Kleinen haben ihm vor dem Schlafengehen eine sehr üppige Abendmahlzeit vor seine Zwergentür gestellt – einen Krug voll selbst gemachten Apfelsaft und ein Stück Knäckebrot mit ordentlich Butter und einer ziemlich dicken Schicht Aprikosenmarmelade. Auch einen kleinen Edelstein hat Tomte geschenkt bekommen, dazu ein gemaltes Bild mit einem Zwerg, der wundersamerweise gleich ZWEI Goldblöckchen in den Händen hält. Und siehe da – heute war der Krug leer getrunken, vom Knäckebrot sind nur ein paar Krümelchen geblieben, der Edelstein ist verschwunden, auch das Bild – stattdessen haben wir tatsächlich zwei Goldblöckchen auf dem Zwergentisch gefunden.

Es ist manchmal so, dass andere Kinder unseren beiden sagen, dass es doch gar keinen Tomte gibt und meine Kinder dann etwas ins Wanken geraten. Ich sage ihnen dann, dass natürlich niemals ein Tomte kommt, wenn die Kinder nicht wirklich an ihn glauben – auch der Osterhase nicht, die Zahnfee nicht, kein Nikolaus, kein Sandmann… In solchen Fällen müssen dann wohl oder übel die Eltern einspringen (Ostereier anmalen und verstecken, Nikolausstiefel füllen usw.). Wenn man aber fest an an den Tomte und die Zauberwelt glaubt (und womöglich sogar eine Zwergentüre hat…), dann kommt Tomte eben auch ganz, ganz wirklich aus seinem Zaubertürchen heraus, wenn alles schläft. Wo soll ich denn sonst von heute auf morgen ein (bzw. gleich zwei) Goldblöckchen her bekommen, hm??????

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Glückselige Grüße,

Michèle ♥