I'm so glad I live in a world where there are Octobers
(L.M. Montgomery)
guten Morgen, Ihr Lieben!
Ein bisschen (viel) Zeit ist schon wieder seit meinem letzten Blogbeitrag vergangen – einige warten schon sehnsüchtig auf meinen versprochenen Beitrag zum Pflanzenfärben. Ich kümmere mich auf jeden Fall bald weiter darum (vorbereitet habe ich ja schon etwas und sogar weiter gefärbt). Momentan bin ich eher damit beschäftigt, mich auf den Auszug unserer großen Tochter vorzubereiten, der nun morgen ansteht – mein Herz wird mit jedem Tag schwerer (besonders in den stillen Nächten). Es ist nicht unbedingt ein schönes Gefühl, auch wenn ich mich auf der anderen Seite natürlich unglaublich sehr mit meinem großen Mädchen über ihren Wunschstudienplatz und ihren neuen Lebensabschnitt im von uns aus ziemlich fernen Berlin freue. Mamas sollten doch beherzigen, ihren Kindern nicht nur Wurzeln zu geben, sondern auch Flügel zu verleihen, wenn es an der Zeit ist. Auch ich weiß das und dennoch – das mit den Wurzeln war wesentlich einfacher (ich hoffe, dass mir das gelungen ist), mit den Flügeln tue ich mich aber mehr als schwer, das muss ich ganz ehrlich gestehen. Melancholie ist momentan mein treuer Begleiter.
Passend zu meiner Melancholie haben wir nun nasskaltes Herbstwetter, bei dem ich eigentlich sowieso am liebsten den ganzen Tag unter die Bettdecke schlupfen würde. Meine Lieblingsjahreszeiten sind Frühling & Sommer und jedes Jahr werde ich wehmütig, wenn sich der Sommer verabschiedet (diese Wehmut beginnt schon an Johanni ;-).
Ja, und dann? Dann kommt der goldene Oktober, hüllt mich in sein warmes Licht und besänftigt meine Sommerwehmut mit seiner wundervollen Farbpracht, mit all seinen Schätzen, selbst den Herbstwind mag ich gerne leiden und auch den Anblick, wenn sich die Bäume und Büsche in Herbststürmen vor unseren Fenstern wiegen. Vielleicht ist der Oktober ja eigentlich sogar mein Lieblingsmonat.
Worüber ich mich momentan auch sehr freue: Dass es morgens, wenn wir die Kinder kurz nach 6 Uhr wecken, draußen noch dunkel ist, es ganz langsam dämmert und wir auf dem Frühstückstisch endlich wieder diese sanfte, leise und heimelige Kerzenstimmung um uns haben und all die Blätter, Kastanien, Hagebutten, Nüsschen usw., die wir vom Spaziergang mitgebracht haben, in diesem Licht noch viel schöner leuchten
Die Klangschale auf ersten Bild oben steht übrigens nun auf unserem Esstisch, weil wir uns ein neues Ritual ausgedacht haben: Der Reihe nach darf nun immer jemand vor dem Essen die Klangschale anschlagen – wir möchten erst dann mit dem Essen beginnen, wenn keiner mehr den Klang der Schale hört.
Ich habe mir lange eine Klangschale gewünscht und mir voriges Jahr eine aus dem Weltladen gegönnt – leider stand sie seitdem meist nur hübsch anzusehen im Regal. Das ist natürlich nicht Sinn der Sache – ich hoffe, das neue Ritual wird auch wirklich zu einem solchen
Nachtrag (9.10.2017)- was ich eigentlich auch noch mit diesen Bildern sagen wollte:
Für einen Jahreszeitentisch oder ein solches Jahreszeitenplätzchen muss man gar nicht so viele Sachen kaufen, weil man viele Dinge passend zur jeweiligen Jahreszeit meist einfach um sich herum findet – entweder im Haus (wie z.B. hier Klangschale, selbst gefärbtes Seidentuch, Lichterkette, Kerzenständer/Kupferwindlicht, winziger Kreisel mit Holzschälchen -beides vom Martinsmarkt unserer Waldorfschule-, Strickfliegenpilzchen, Pilz-Nussknacker, Buntspechte-Igel, selbst verhübschte Streichholzschachtel,…) oder beim Spaziergang draußen in der Natur (Kastanien, Herbstlaub, Nüsschen, Hagebutten,…).
Ja, ich mag auch Blumenkinder, Zwerge und andere Figuren auf dem Jahreszeitenplätzchen, aber für mich sind solche Dekoobjekte nicht unbedingt nötig. Ich mag es auch sehr gerne ganz natürlich mit von Kinderhand gesammelten Fundstücken ♥
Morgengrüße,
Michèle ♥