12 Tagen ist es nun schon her, seit ich die kleine Lotte auf der Straße gefunden habe, seitdem hat das Igelkind bei uns ein warmes und gemütliches Plätzchen. Morgens, mittags und abends stehe ich in der Küche, rühre Kittenmilch an, brate Rührei, koche Fencheltee, fülle die Wärmflasche und mache das Bettchen – man könnte meinen, wir hätten eine Pension (und so gesehen ist das ja auch der Fall 😉
Lotte hat mir anfangs sehr leid getan, weil ich immer daran denken musste, dass sie eigentlich mit ihrer Mama und Geschwistern aneinander gekuschelt im Nest liegen sollte. Die Wärmflasche (auf der sie inzwischen übrigens oft mit dem Bauch nach oben gestreckt liegt – so allerliebst) und ich können diese Geborgenheit sicher niemals ersetzen und doch ist es wichtig, dem Igelkind zu helfen, damit es bald groß und stark genug für den Winterschlaf wird – zur Not müssen wir Lotte bei uns zu Hause überwintern – ich hoffe aber, sie schnabuliert weiterhin so gut wie bisher und wird ganz schnell kugelrund. Draußen hätte Lotte, so klein und zart wie ich sie mutterseelenallein aufgelesen habe, nie und nimmer die Chance, das nötige Winterschlafgewicht bis zum Wintereinbruch zu erreichen, dafür ist einfach die Zeit zu knapp. So leichte Igel wachen dann einfach nicht mehr aus ihrem Winterschlaf auf… Vielleicht hat die Igelmama aufgrund des langen und sehr warmen Sommers nochmal etwas spät Igelkinder bekommen…
Schon in den ersten Tagen habe ich mir überlegt, bei der Igelstation zu fragen, ob ich vielleicht eines der dortigen Igelchen übernehmen könnte (wenn es mit Lotte in meiner Obhut schon so gut klappt), damit Lotte nicht so alleine ist und schwupps, kaum zu Ende gedacht, ist mir am Michaeliabend doch tatsächlich noch so ein kleines Stacheltier vor die Füße gelaufen (allerdings an einem ganz anderen Ort als dem, an dem ich Lotte gefunden habe) – kaum zu glauben. Wir haben unser zweites Igelkind Liese genannt – Liese & Lotte.
Liese muss in etwa im selben Alter sein wie Lotte. Anfangs habe ich gar nicht gewusst, wie ich die beiden auseinander halten soll und den Tipp von der Igelstation bekommen, eins der beiden mit einem Tropfen Nagellack auf den Stacheln zu markieren (ich muss ja beide regelmäßig wiegen und wissen, wer Liese und wer Lotte ist). Markieren war letztlich aber überhaupt nicht nötig, denn ich fühle sogar mit geschlossenen Augen, welches Igelkind ich in der Hand halte und ich erkenne den Unterschied auch am Wesen und Verhalten der beiden.
Nun wärmen sich also zwei Igelkinder ihre Bäuchlein auf der Wärmflasche und gedeihen so gut, dass sie vielleicht schon bald in ein Gehege im Garten umziehen dürfen.
128 g hat mir die Waage einen Tag nach Lottes Finden angezeigt, Liese habe ich 6 Tage später mit 170 g gefunden (an diesem Tag hat Lotte schon 200 g gewogen). Heute wiegt Lotte 324 g und Liese 294 g. Die Bilder in den Händen meines Mannes sind gestern im Garten entstanden ♥
Falls Ihr auch mal einen Igel in Not findet – hier findet Ihr nützliche Infos:
Pro Igel
Igelverein
Michèle ♥
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